Personenrettung nach Pfählungsunfall

"Person stürzte aus einigen Meter Höhe auf Metallstange", so lautete die Übungsannahme für eine Übung der Fürstenbrunner Wehr. Die 10 Mann rückten mit Tank und Bus Fürstenbrunn zur Einsatzstelle aus.

Der Übungsleiter stellte bei der Lageerkundung folgende Lage fest: Person nach Sturz auf Metallstange schwer verletzt, Pfählungsverletzung. Der durch den Übungsplaner "gespielte" Notarzt/Rettungsdienst übergab dem Übungsleiter einen Zettel mit er Info: "Verletzungen innerlich, Polytrauma, Person noch stabil, keine Crashrettung".  Die Aufgabe für die Fürstenbrunner Mannschaft lautete: Befreiung der verunfallten Person mit den vorhandenen Einsatzmitteln von Tank Fürstenbrunn (die in der Gemeinde vorhandenen zusätzlichen Einsatzmittel für Trennen und Schneiden von Rüstlösch und Voraus Grödig stehen nicht zur Verfügung).

Das Team von Tank Fürstenbrunn hat in diesem Übungsszenario ein paar Minuten Zeit um sich zu beraten, wie und mit welchen Schneit/Trennwerkzeugen die Personenrettung durchgeführt werden soll. Der Einsatz von hydraulischern Scheren oder einer Säbelsäge kommt aufgrund der Scherenkräfte die sich über die Metallstange auf den Verletzten übertragen würden, nicht in Frage. Die Einsatzmannschaft wählt den neu in Dienst gestellten Akkutrennschleifer als Werkzeug aus. Um den Verletzten möglichst schonende zu befreien, wird die Person seitlich auf einer Trage stabilisiert, die von mehreren Einsatzkräften fixiert wird. Als Schutz vor Funkenflug wird eine Decke zwischen Verletzten und Trennschleifer gelegt.  Während des Schneidens wird immer wieder die Temperatur der Metallstange überprüft, damit eine nicht zu große Hitze für den Verletzten entsteht. Präventiv wird Wasser zur Kühlung vorgehalten.

Nachdem die Metallstange durchtrennt wurde, wird der Verletzte seitlich auf der Trage fixiert und aus der sensiblen Lage befreit. Die Metallstange wurde nicht aus dem Körper entfernt, da diese als Wundverschluß wirkt. Der Fremdkörper wird im Krankenhaus entfernt. Die eingesetzte Mannschaft beim Schneiden und bei der Patientenstabilisierung arbeitet mit heruntergeklappten Helmvisier und mit voller Schutzausrüstung. Obwohl die Rettung schonend aber rasch durchgeführt wurde, war die Anstrengung aufgrund der großen Hitze an diesem Übungstag sehr hoch.

Im Rahmen der Übungsnachbesprechung wurde die gemachten Erfahrungen und Erkenntnisse besprochen und reflektiert.

Text & Fotos: Christian Stoxreiter

Einsatzdaten